Wissenschaft der Veranstaltungsbranche meldet sich zu Wort

Veröffentlicht am 07.04.2020
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Der „Qualitätszirkel Veranstaltungs- und Eventstudium“ (QZVE) als Zusammenschluss der führenden Hochschulen mit Event-Studiengängen, wendet sich mit großer Sorge um die Zukunft der Veranstaltungsbranche an die Öffentlichkeit. Der QZVE sieht eine Branche mit 2 Mio. Arbeitsplätzen und über 70 Mrd. EUR Umsatz in Gefahr. Für die Stabilisierung der deutschen Wirtschaft sind Fachveranstaltungen und Business-Events unverzichtbar.

Der Zusammenschluss der führenden Hochschulen mit akademischen Ausbildungsgängen weist in seiner Stellungnahme vom 06.04.2020 auf die immense wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Veranstaltungsbranche hin.

Der Sprecher des QZVE, Prof. Dr. Bernd Schabbing (ISM) weist unter anderem auf die nicht skalierbaren Leistungen der Branche hin: „Die Eventbranche kann als Live-Dienstleistung das „Produkt“ Event NICHT auf Lager legen, sondern nur im Moment der Nutzung live erstellen. Damit kann die Branche, anders als produzierendes Gewerbe und auch Handel, NICHT Produkte auf Lager produzieren oder Waren aus dem Lager dann eben später verkaufen, sondern sie verliert reales Geschäft. Diese „Grundmechanik“ der Branche wird in direkter Folge der Corona-Maßnahmen zu erheblichen und nicht korrigierbaren Verlusten in den Unternehmen der Veranstaltungsbranche führen.“

Im Papier des QZVE wird auch auf die wissenschaftlich nachgewiesene große Bedeutung von Live-Kommunikation für die deutsche Wirtschaft eingegangen. Dazu Frau Prof. Dr. Zanger (TU Chemnitz):
„...als Forscher beschäftigen wir uns intensiv mit der Wirkung von Messen und Marketingevents und tragen mit den Forschungsergebnissen zu deren Verbesserung und damit auch zum weltweiten Erfolg des Standortes Deutschland bei. In zahlreichen Forschungsarbeiten konnte empirisch nachgewiesen werden, welche herausragende Bedeutung Messen und Events für eine erfolgreiche Unternehmenskommunikation haben.
Im emotionalen, erlebnisorientierten Umfeld gelingt es durch die persönliche Kommunikation, Kundenbeziehungen im In- und Ausland aufzubauen, zu entwickeln und zu pflegen. Veranstaltungen im geschäftlichen Umfeld sind unverzichtbar für den Erfolg unserer Wirtschaft. Das ist wissenschaftlich nachgewiesen. Es zeigt sich also, dass es bei Events bei weitem nicht um Spaß und Freizeitvergnügen geht, sondern auch und vor allem um Stärkung der Wirtschaft.“

Abschließend fordern die Verfasser, den Besonderheiten der Branche sowie der besonderen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft durch geeignete Rettungs-Maßnahmen, Rechnung zu tragen: “Die Mitglieder des Qualitätszirkels Veranstaltungs- und Eventstudium fordern daher die Bundes- und Landesregierungen, aber auch die Kommunen und Kreise und andere geeignete öffentliche Träger und Stellen, auf, möglichst schnell und umfassend durch Förderprogramme und sonstige spezifische Unterstützungsleistungen dafür Sorge zu tragen, dass diese Branche und ihre Infrastruktur erhalten bleibt – auch für die aktuelle Bewältigung der Krise.“


Der FAMAB e.V. begrüßt die Veröffentlichung des QZVE ausdrücklich und hofft, dass die Äußerungen der Wissenschaft bei den politischen Entscheidungsträgern Gehör finden.

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