Messen sind Wegbegleiter des wirtschaftlichen Aufschwungs sowie ein essenzieller Wohlstandsfaktor – das haben Nicola Beer, Vizepräsidentin des Europäischen Parlaments und Wolfgang Marzin, Vorsitzender der Geschäftsführung der Messe Frankfurt GmbH, bei einem gemeinsamen Gespräch am Heimatstandort des größten deutschen Messeveranstalters, betont. Des Weiteren bekannte sich die Politikerin klar zur Relevanz internationaler Messen für eine starke, stabile und gesunde Wirtschaft.
Die Corona-Pandemie stellt die internationale Messewirtschaft seit Anfang des Jahres 2020 vor große Herausforderungen. Innerhalb kürzester Zeit brachen für sämtliche Branchen mit dem Schließen der Messen die Marketing-, Kommunikations-, Order- und Netzwerkplattformen weg, die sie für Aufbau und Pflege von Kundenbeziehungen sowie zur Umsatzgenerierung dringend benötigen. „Messen sind internationale Schaufenster und Bollwerke ihrer Branche und tragen in erheblichem Maße zum wirtschaftlichen Wohlstand bei“, sagte Beer. „Wenn keine Messen und Kongresse stattfinden können, hat dies nicht nur für die ausstellenden Unternehmen Konsequenzen, sondern auch für die Gesamtwirtschaft – und das in einer erheblichen Dimension. Eine gesunde und erfolgreiche Wirtschaft braucht Messen.“ Die Messewirtschaft in Europa braucht deshalb das klare politische Signal für einen Neustart. Spanien, Großbritannien und die Niederlande zeigen bereits, dass Groß- Veranstaltungen wie Messen und Kongresse wieder möglich sind. Deutschland mit seiner hohen Bedeutung für die deutsche und internationale Wirtschaft sollte auf Basis der europaweit gesammelten Erfahrungen mit Hygiene- und Testkonzepten den politischen Mut für eine vollumfängliche Öffnung der Messebranche aufbringen.
Laut einer Erhebung des renommierten Forschungsinstituts ifo erzeugten Veranstaltungen bei der Messe in der Vergangenheit bundesweit die immense Kaufkraft von jährlich 3,6 Milliarden Euro. Zudem generierten die Veranstaltungen ein Steueraufkommen von insgesamt 657 Millionen Euro. Immens ist weiterhin die Sekundärwirkung von Messeabsagen und -verschiebungen, die neben Hotellerie und Gastronomie auch Verkehrs- und Serviceunternehmen sowie den Einzelhandel treffen – bundesweit sicherten laut ifo-Studie Veranstaltungen der Messe Frankfurt über 33.000 Arbeitsplätze.
„Als Spiegel der Wirtschaft sind Messen immer wieder mit Krisensituationen konfrontiert – auch aktuell werden sie sich als Stabilisator der Wirtschaft beweisen, denn sie sind Orte, wo die wertvollste und älteste Währung gehandelt wird: Vertrauen“, sagte Marzin. Zwar habe sich in der Krise mit digitalen und hybriden Veranstaltungsformaten gezeigt, wie flexibel und vielfältig Messen sind. „Dennoch ist nachhaltiger Vertrauensaufbau nur persönlich möglich. Vertrauensvolle Partnerschaften entwickeln sich nicht rein digital“, so Marzin weiter.
Nach Berechnungen des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft auf der Basis einer ifo-Studie haben Absagen von Messen aufgrund von Corona-Maßnahmen allein in Deutschland bisher zu einem gesamtwirtschaftlichen Verlust von rund 40 Milliarden Euro geführt. „Und diese Summe enthält noch gar nicht die Geschäfte, die auf Messen nicht angebahnt oder geschlossen werden konnten“, betont dazu Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des AUMA – Verband der deutschen Messewirtschaft. Rund drei Viertel der Aussteller beklagen, dass ihnen Messen zur Gewinnung neuer Kunden fehlen. Auch für die überzeugende Präsentation von Innovationen und die emotionale Ansprache aller Sinne des Kunden sind Messen nicht ersetzbar.
Deshalb erwarten Messeveranstalter, Aussteller und ihre Dienstleister jetzt ein klares Signal für die Wiederzulassung von Messen. Überzeugende Sicherheits- und Hygienekonzepte, hochmoderne Lüftungsanlagen, entsprechende Hallengestaltung und neue Formen der Besucherführung garantieren bei Messen und Kongressen maximale Sicherheit.
Messe Frankfurt ist der weltweit größte Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände. Zur Unternehmensgruppe Messe Frankfurt gehören rund 2.500* Mitarbeitende in 30 Tochtergesellschaften. Das Unternehmen hat im Jahr 2020 einen Jahresumsatz von rund 250* Millionen Euro erwirtschaftet, nachdem das Jahr 2019 noch mit einem Jahresumsatz von 738 Millionen Euro abgeschlossen werden konnte. Auch in den schwierigen Zeiten der Corona-Pandemie sind wir mit unseren Branchen international vernetzt. Die Geschäftsinteressen unserer Kunden unterstützen wir effizient im Rahmen unserer Geschäftsfelder „Fairs & Events“, „Locations“ und „Services“. Ein wesentliches Alleinstellungsmerkmal der Unternehmensgruppe ist das globale Vertriebsnetz, das engmaschig alle Weltregionen abdeckt. Unser umfassendes Dienstleistungsangebot – onsite und online – gewährleistet Kunden weltweit eine gleichbleibend hohe Qualität und Flexibilität bei der Planung, Organisation und Durchführung ihrer Veranstaltung. Unsere digitale Expertise bauen wir um neue Geschäftsmodelle aus. Die Servicepalette reicht von der Geländevermietung über Messebau und Marketingdienstleistungen bis hin zu Personaldienstleistungen und Gastronomie. Hauptsitz des Unternehmens ist Frankfurt am Main. Anteilseigner sind die Stadt Frankfurt mit 60 Prozent und das Land Hessen mit 40 Prozent.