AUMA: Messewirtschaft: Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro

Veröffentlicht am 27.01.2022
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Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA
  • 2022 bereits 100 Messen verschoben oder abgesagt
  • AUMA-Geschäftsführer: „Wieder über das Möglichmachen reden“
  • Hilfspaket für Messen zügig nachbessern

Erneut startet die Messewirtschaft in Deutschland mit Absagen und Verschiebungen von Messen in das neue Jahr. Wenigstens 100 der 390 geplanten Messen sind bereits in spätere Monate oder das kommende Jahr verschoben oder gestrichen worden. Hintergrund sind Messe-Verbote oder weiter verschärfte Pandemie-Bestimmungen.

Jörn Holtmeier, Geschäftsführer des Verbands der deutschen Messewirtschaft AUMA:
„Wir müssen wieder über das Möglichmachen reden. Corona-Verordnungen der Länder, die vier Wochen
oder weniger Gültigkeit haben, sind keine Geschäftsgrundlage. Dieses Hin und Her der Politik kostet weitere fünf Milliarden Euro. Hilfspakete wären verzichtbar, wenn die Messewirtschaft im dritten Jahr dieser Pandemie nicht weiter daran gehindert würde, sicher machbare Messen veranstalten zu können.“

Mehr als 46 Milliarden Euro gesamtwirtschaftlicher Schaden verzeichnen die Messewirtschaft und die damit verbundenen Branchen in den zurückliegenden beiden Corona-Jahren. Vor der Pandemie trug die Messewirtschaft jährlich mit rund 28 Milliarden Euro zum gesamtwirtschaftlichen Plus bei. Grundlage sind Berechnungen des ifo-Instituts.

Der Sonderfonds Messen erfasst als Hilfspaket mittlerweile die wenigsten Absagen. Er stützt zwar Veranstalter, die Messen aufgrund eines behördlichen Verbots streichen müssen. Häufiger führen jedoch strenge Regelungen, wie starre Personenobergrenzen, dazu, dass Messen wirtschaftlich kaum mehr machbar sind oder wichtige Aussteller wegen Restriktionen nicht anreisen können.

Jörn Holtmeier:
„Der Sonderfonds Messen muss zügig nachgebessert werden. Die unverschuldete Not der Veranstalter, Aussteller und ihrer Gewerke ist groß. Der Sonderfonds muss jede Form einer pandemiebedingten Absage oder Verschiebung unbürokratisch anerkennen. Vor allem brauchen ausstellende Unternehmen ein starkes Absicherungsprogramm.“

Die Messewirtschaft ist in der Pandemie die am härtesten betroffene Branche: Über 70 Prozent der geplanten Messen wurden im vergangenen Jahr abgesagt, 2020 waren es 68 Prozent. Waren es 2020 allein Minus 21,8 Milliarden Euro kamen im vergangenen Jahr noch einmal 24,4 Milliarden Euro Schaden hinzu. An der Messewirtschaft hängen 230.000 Jobs in Deutschland. 165.000 Arbeitsplätze sind mittlerweile gefährdet.

www.auma.de

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