In Zeiten der Corona-Krise ist der Stadtrat der Landeshauptstadt Hannover für seine Sitzungen in die Glashalle des HCC Hannover ausgewichen, da die Rathaus-Räume für die derzeit gültigen Sicherheitsabstände zu klein sind. 68 Ratsmitglieder zuzüglich 20 Teilnehmer auf dem Podium mussten somit vom HCC-Team mit der entsprechenden Technik versorgt werden, wechselweise wurden 4 bis 12 Teilnehmer über Videokonferenz zugeschaltet.
Im Saal selber waren 80 Sprechstellen im Televic-System im Einsatz, darüber hinaus die entsprechende Kameratechnik (1 Domekamera für die Ratsmitglieder und 1 HD Kamerazug mit Teleobjektiv für das Podium) und Projektion des jeweiligen Redners in der Video-Konferenz und auf zwei Leinwänden im Saal. Ein temporäres, der Situation angepasstes Beschallungskonzept rundete das Set-up ab.
Die größte Herausforderung sowohl für die Techniker als auch die Ratsmitglieder war das wechselnde Konferenzsystem, in das man sich neu einarbeiten musste. Das erste System entsprach nicht den Vorgaben des Datenschutzes. Das zweite System konnte dann mit Vorlauf getestet und zwei Tage vor der Sitzung mit den beteiligten Ratsmitgliedern geprobt werden. Eine weitere Herausforderung war aber auch die Erstellung des Sitzplanes unter Berücksichtigung der geforderten Abstandsregeln in Verbindung mit den Vorgaben seitens der Sitzordnung des Rates.
Nachdem nun allen Anfangsschwierigkeiten beseitigt sind, tagt der Stadtrat nun bis auf weiteres im HCC.
Obdachlosenversorgung
Während der strikten Vorgaben in der Corona-Krise hatten viele Einrichtungen der Wohnungslosen- und Suchthilfe ihren Betrieb auf telefonischen Kontakt und die Erreichbarkeit per E-Mail heruntergefahren. Auch die Tafeln wurden nicht im üblichen Maße mit Lebensmittelspenden versorgt. Daher wurden vom 20.03. bis 30.04.2020 täglich frisch gekochte Mahlzeiten aus dem Hannover Congress Centrum als Essensportionen verpackt und montags bis sonntags jeweils von 17 bis 18 Uhr an verschiedene Standorte verteilt. Die Verteilung erfolgte durch ein Unternehmen, das außerhalb der Krise für Schülerbeförderung zuständig ist.
In dem oben genannten Zeitraum konnten somit täglich 350 bis 500 Essen vom Eintopf über Geschnetzeltes bis zur Rinderroulade – an die Bedürftigen verteilt werden. Somit wurden seit dem 20. März rund 20.000 Essen produziert und, ergänzt um ein Getränk, für die Ausgabestellen zur Verfügung gestellt.
Nachdem die Träger der Ausgabestellen seit dem 6.5.2020 wieder dabei, sind ihre Aufgaben wahrzunehmen, wird seitdem noch eine, übergangsweise geöffnete, Ausgabestelle mit einem reduzierten Volumen weiter versorgt. „Dies war und ist auf jeden Fall eine sehr sinnvolle Aufgabe, die das HCC sehr gerne wahrgenommen hat und weiter wahrnimmt. In einer Zeit, in der wenig Sinnstiftendes getan werden kann, ein Lichtblick für alle KollegenInnen, die sich damit beschäftigt haben, und bei denen ich mich gerne für ihr Engagement bedanke“, so HCC- Direktor Joachim König.