Was mich an unserem politischen Betrieb am meisten niederdrückt, ist die Verarmung der Sprache! [Rudolf Augstein (+ 2002)]
Die Welt 2002
Nun ist er endlich da, der T(Euro) und Stoiber auch – als Kanzlerkandidat der Union! Leider wird´s nix mit dem bundesweiten Bayernglanz – Schröder gewinnt erneut die Bundestagswahlen und macht das Hartz-Projekt gewohnt vollmundig zur Chefsache. Verteidigungsminister Scharping fällt über Herrn Hunzinger, Ron Sommer über die mürbe T-Aktie, die von 100 Euro auf knapp 10 Euro sinkt, Gregor Gysi stolpert über die Miles & More-Affäre. Auch Friedrich Merz hat überreizt – Angela Merkel macht ihm den Fraktionsvorsitz streitig. Wirtschaftlich geht´s weiter bergab: Der Philipp Holzmann-Konzern verabschiedet sich mit 23.000 Beschäftigten weltweit endgültig in den Konkurs, auch das Medienimperium Leo Kirchs bricht mit Milliardenschulden zusammen, Shooting-Star Mobilcom schließt sich an. Dafür glänzt die Republik auf der sportlichen Seite: Die olympischen Winterspiele in Salt Lake City enden mit einer Rekordbilanz von 35 Medaillen, davon 12 x Gold! Auch Rudi Völlers "Rumpelfüßler-Truppe" wird hinter Brasilien immerhin Vize-Weltmeister. Weite Teile Ostdeutschlands gehen im so genannten Oder-Hochwasser buchstäblich unter. Bei einer Flugzeugkollision über dem Bodenseegebiet sterben 71 Menschen, vornehmlich Kinder. Auch der islamistische Bombenterror fordert neue Opfer Bei einem Bombenanschlag auf Djerba kommen 14 deutsche Urlauber um, auf der Urlaubsinsel Bali sind sogar 200 Terror-Tote zu beklagen. Tiefe Erschütterung über das Drama von Erfurt: Ein Ex-Schüler erschießt bei einem Amoklauf 14 Lehrer und drei Mitschüler. Bei einer ersten Welle von Jugendrandale brennen in Frankreich über 200 Autos. Jimmy Carter bekommt den Friedensnobelpreis und die UFO-Sekte den Schummel-Award: Sie meldet fälschlich das erste Klon-Baby. 2002 ist das Todesjahr der Pfälzer Fußballlegende Fritz Walter, von Billy Wilder, Rudolf Augstein, Hilde Knef, Astrid Lindgren, Niki de St.Phalle, Rod Steiger und Marion Gräfin Dönhoff. Das Unwort des Jahres: Ich-AG !
Der Verband 2002
Auf der Jahreshauptversammlung in Saarbrücken bilanziert die "Wir-AG" EVVC einen erklecklichen Jahresüberschuss von über 90.000 Mark für das Rechnungsjahr 2001 - der Verband steht auf grundsoliden Füßen und hat sich von der Buchhaltung der Messe Berlin zwischenzeitlich getrennt. Die erstmals nach neuen Kriterien ausgeschriebenen Masterix-Awards gehen an das Congress Centrum Neue Weimarhalle, die Stadthalle Chemnitz, das Amberger Congress Centrum, die MuK Lübeck und an die Halle Münsterland. Der neue Präsident August Moderer formuliert nachdrücklich die prioritären Ziele für den Verband: Intensivierung der Lobby- und Öffentlichkeitsarbeit auf allen Kanälen, verstärkte Kooperation mit Synergiepartnern und Gewinnung neuer Mitglieder, insbesondere auch aus dem Bereich der Special Event Locations, um die das EVVC-Spektrum ausdrücklich erweitert werden soll. Die Symbios AG wird mit der Ermittlung griffiger Kennzahlen für die EVVC-Häuser beauftragt und zur Erstellung eines webbasierten Management-Informationssystems insgesamt. Neu besetzt wird der Marketingausschuss. Sehr erfolgreich ist der Verband mit seinen Seminarangeboten "Ausbildung zum Service-Champion in Veranstaltungshäusern" und " Die Führungskraft als Coach". Auf der ersten IMEX wird man sich als Kooperationspartner mit einer starken Standpräsenz zeigen. Im Zuge der Ablösung aus der langjährigen Kooperation mit der Messe Berlin steht auch die Verlegung der Geschäftsstelle an: Der Kooperationspartner Astron-Hotels macht dem EVVC ein preisgünstiges Angebot zur Einrichtung der Geschäftstelle im Kelsterbacher Astron-Haus, das zur Umsetzung in 2003 angenommen wird. Das Jahr schließt mit der erfreulichen Bilanz von nunmehr 302 Mitgliedseinrichtungen.