Lockerungen sind aufgrund der steigenden Infektionszahlen nicht absehbar. Aber wie für die Zeit danach die Rückkehr zum normalen Leben vorbereitet werden kann, soll bereits jetzt mit dem Modellprojekt „Sportveranstaltungen mit Besuchern in Leipzig“ untersucht werden. Es geht darum, wie für alle Branchen ein infektionsfreier Veranstaltungsbesuch mit dem Pandemiegeschehen einhergehen kann.
„Ein Jahr nach Beginn der Pandemie fehlen uns in Deutschland immer noch wichtige praxistaugliche Daten: Wer steckt sich wo wie an? Und wie können Konzepte aussehen, mit denen auch unter Pandemie-Bedingungen Menschen Sport- oder Kulturveranstaltungen besuchen können?“, sagt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. „Daher beteiligen wir uns an diesem Modellprojekt, das der Freistaat ins Leben gerufen hat. Wir müssen Antworten auf diese Fragen finden, nur so können wir den Menschen eine Perspektive aus der Pandemie heraus aufzeigen.“
„Die wissenschaftliche Begleitung fokussiert sich auf die Machbarkeit sowie die Detektion von Schwachpunkten und Entwicklungsbedarf“, erläutert Dr. Stefan Moritz, Leiter der Infektologie des Universitätsklinikums Halle (Saale). „Darüber hinaus soll geprüft werden, ob die Daten zusätzliche Informationen über das Infektionsgeschehen liefern. Untersucht werden zudem die Testqualität im Kontext eines Veranstaltungsbesuches, die Digitalisierung und Automatisierung analoger Prozesse im Zusammenhang von Massentestungen sowie Digitalisierung der Datenübermittlung an das Gesundheitsamt.“
Karsten Günther, Geschäftsführer SC DHfK Handball: „Wir wollen diese Chance nutzen um zu zeigen, wie eine verantwortungsvolle Rückkehr von Zuschauern aussehen und damit auch Öffnungen für andere Bereiche des öffentlichen Lebens im Zusammenspiel mit Teststrategien und digitalem Besuchertracing möglich werden kann. Aufbauend auf dem Erkenntnissen von Restart19 bündeln wir hier am Sportforum die Kräfte und ich freue mich sehr über die Rückendeckung durch unsere Stadt.“
„Wir freuen uns abermals ein spannendes Projekt starten zu können“, sagt Matthias Kölmel, Geschäftsführer ZSL Betreibergesellschaft mbH. „Die Veranstaltungsbranche ist seit über einem Jahr im Dunklen - auf Sicht sollen die Impfungen wieder Helligkeit bringen. Doch auf dem Weg dorthin müssen Erfahrungen gesammelt werden, wie in Zeiten einer Pandemie, Veranstaltungen stattfinden können. Diese Erfahrungen haben wir mit Restart-19 gesammelt und werden nun zusammen mit unseren Partnern aus dem Sport und der Stadt weitere Erkenntnisse durch die Untersuchung von Veranstaltungen sammeln.“
Ulrich Wolter, Direktor Operations RB Leipzig: „Wir vermissen unsere Fans und wollen mit dem Modellprojekt
zeigen, dass durch gute Testmodelle die Rückkehr zu einem gesellschaftlichen Leben möglich gemacht werden kann.“
Bezugnehmend auf Paragraf 8g der SächsCoronaSchVO vom 5. März 2021 beabsichtigen die Stadt Leipzig, RB Leipzig, der SC DHfK Handball, die Infektologie des Universitätsklinikums Halle und die ZSL Betreibergesellschaft mbH ein Modellprojekt „Sportveranstaltungen“. Ziel ist es, die genehmigten und erprobten Hygienekonzepte der Leipziger Veranstaltungsstätten Red Bull Arena und QUARTERBACK Immobilien ARENA um die massentaugliche Testung von Besuchern zu erweitern.
Zudem soll die dadurch generierte Stichprobe für die Klärung von infektionsepidemiologischen Frage genutzt werden. Die Sicherstellung der Vorgaben bilden den wesentlichen Kern der Untersuchung: Durch das vom 1. April bis voraussichtlich Ende Juni terminierte Modellprojekt sollen Wege eruiert werden, wie ausschließlich Covid-19 negative Personen die Veranstaltungsstätten betreten können. In Bezug auf den Baustein Testung sollen analoge Prozesse digitalisiert und automatisiert werden.
Das Modellprojekt soll sich nicht auf eine einmalige Untersuchung beschränken, vielmehr beabsichtigen die Projektbeteiligten die verbleibenden Heimspieltage ihrer jeweiligen Bundesliga-Rückrunden (Saison 2020/2021) in diesem Format durchzuführen. Der Auftakt der Untersuchung ist für den 24. Spieltag der Handball-Bundesliga am 1. April, 19 Uhr und das Spiel SC DHfK gegen den HC Erlangen in der QUARTERBACK Immobilien ARENA mit einer geplanten Besucherzahl von 1.000 geplant. Es folgt der 27. Spieltag der Fußball-Bundesliga am 3. April, 18:30 Uhr mit dem Spiel RB Leipzig gegen den FC Bayern München in der Red Bull Arena mit einer geplanten Besucherzahl von 1.000.