Als Information für seine Mitglieder aber auch, um die Interessen der Veranstaltungsbranche im Rahmen der Lobbyarbeit zu unterstützen, hat der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. eine Fach- und Hintergrundinformation mit dem Titel „Energetische Sanierung in der Veranstaltungsbranche“ erarbeitet, die unter www.evvc.org veröffentlicht ist.
Auf 18 Seiten macht der EVVC hier deutlich, welchen Herausforderungen sich gerade Veranstaltungshäuser gegenüber sehen, wenn sie dem Thema energetische Sanierung ernsthaft begegnen wollen, aber auch, welches Potenzial dahinter steckt: Einer Studie zufolge emittieren Veranstaltungshallen pro Jahr rund 300.000 t CO2, von denen rund 40 Prozent durch die entsprechenden Sanierungsmaßnahmen eingespart werden könnten. Insbesondere, da sich 95 Prozent der Häuser in kommunaler Trägerschaft befinden, ist das positive Vorzeigebeispiel solcher Maßnahmen nicht zu unterschätzen.
Die Ziele der Bundesregierung zur Senkung der Treibhausgase sind groß und obwohl gerade der Gebäudesektor einen erheblichen Beitrag leisten könnte, diese zu erreichen, gibt es bis heute kein spezielles Förderprogramm für die energetische Sanierung von Veranstaltungshäusern. Dennoch können Teilbereiche bestehender Programme auch in der Veranstaltungsbranche zum Tragen kommen.
Scharf kritisiert der EVVC, dass große Teile der Gelder, die der Bundesregierung für Energieeffizienz zur Verfügung stehen, nicht ausgegeben werden. Dazu EVVC-Präsident Joachim König: „Für uns ist es völlig unverständlich, wie die Bundesregierung alleine im Jahr 2017 40 Prozent der bereit gestellten Mittel nicht investiert hat. Nach zwei Jahren Programmlaufzeit sind das zwei Milliarden Euro, die zum Jahresende in irgendwelche Rücklagen fließen und am Ende nicht mehr dem ursprünglichen Ziel zur Reduzierung der Treibhausgase zugutekommen. Diese Gelder hätten im Bereich der energetischen Sanierung öffentlicher Gebäude viel Gutes bewirken können.“
Antworten auf Fragen zu aktuell bestehenden Fördermöglichkeiten für Veranstaltungshäuser, die möglichen Förderhöhen und die entsprechenden Voraussetzungen bietet das EVVC-Papier.
Abgerundet werden die Informationen durch Best-Practice Beispiele aus der Branche, z.B. die energetische Sanierung der OsnabrückHalle, Sanierungsmaßnahmen im Hannover Congress Centrum, der Messe Frankfurt und der Max-Reger-Halle in Weiden. Diese Beispiele sollen im Laufe der Zeit fortgeführt werden, um ein möglichst breites Spektrum aufzeigen zu können.