Europas erste Messe für Infektionsschutz pro.vention erfolgreich zu Ende gegangen

Veröffentlicht am 11.11.2020
article image Quelle: Messe Erfurt GmbH
Thüringer Recyclingunternehmen versprüht Desinfektionsmittel

125 Aussteller und über 1.500 Experten dabei 

Zwei Tage war Erfurt das Zentrum für Infektionsschutz in Deutschland. Auf der europaweit ersten Messe für Anti-Corona-Maßnahmen, der pro.vention, nahmen live und virtuell über 1.500 Fachbesucher und 125 Aussteller. Die ausstellenden Unternehmen kamen aus dem gesamten Bundesgebiet

„Wir sind selbst vom Erfolg der Messe überrascht“ erklärte Michael Kynast, Geschäftsführer der Messe Erfurt. „Gerechnet hatten wir mit 60 Austellern. Wegen der aktuellen brisanten Pandemieentwicklung hatten wir eine hohe Nachfrage der Unternehmen aus Deutschland und konnten die ursprünglich angesetzte Ausstellerzahl verdoppeln. Einige Aussteller mussten wir sogar auf die nächste Fachmesse vertrösten. Doch das soll beim nächsten Mal nicht mehr der Fall sein.“

Die „pro.vention“, Fachmesse mit begleitender Fachkonferenz wurde durch den Geschäftsführer der Messe Erfurt Michael Kynast und dem Ministerpräsident Thüringens Bodo Ramelow eröffnet. Beide gingen auf die aktuellen Entwicklungen der Infektionszahlen in Deutschland ein und wie wichtig es ist, dass gerade in diesen Zeiten die Fachmesse stattfindet. „Die Messe ist die Antwort auf die Krise!“, sagte der Thüringer Ministerpräsident in seinem Grußwort an alle Aussteller und Gäste der pro.vention. „Die Fachmesse ist die optimale Plattform zum Austausch in der momentanen Situation von COVD-19.“, so Kynast.

In der Podiumsdiskussion gingen der Thüringer Ministerpräsident Bodo Ramelow, der Vorstandsvorsitzende der AOKplus, Rainer Striebel und Messegeschäftsführer Michael Kynast der Frage nach, wie man eine noch dramatischere Entwicklung der Pandemie vermeiden kann. Ramelow forderte auch hier ein Umdenken der Politik weg von einer rein pharmakologischen hin zu technischen Lösungen. Man müsse noch lange mit dem Virus leben und nur die Technik verspreche hier etwas wie eine Rückkehr zur Normalität. Kynast wies auf die Schwierigkeiten der Veranstaltungsbranche insgesamt hin, sah in der derzeitigen Politik jedoch gute Chancen zur Hilfe. Von der pro.vention erhoffe man sich Erkenntnisse, wie man in Zukunft nach einem Peak bei den Infektionen auch wieder größere Veranstaltungen durchführen könne. Striebel betonte, dass die Kassen derzeit trotz geringerer Beiträge aufgrund von Kurzarbeit und Krankheitsgeschehen die Finanzierung jeder nötigen Coronatherapie sicherstellen.

Im Mittelpunkt der pro.vention standen ingenieurtechnische Lösungen zur Bekämpfung der Pandemie. „Wir dürfen nicht nur auf eine pharmakologische Antwort auf die Krise warten“ erklärte Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow, der gleichzeitig Schirmherr für die Messe ist, diesen Ansatz. 

Die Fachmesse wurde von einer Fachkonferenz begleitet, die auch ins Netz übertragen wurde. Sowohl die einzelnen Aussteller als auch die Foren konnten digital besucht werden. In der Konferenz haben Wissenschaftler und Wirtschaftsvertreter über wirksame Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus beraten. Projektleiterin Carolin Beier: „Uns ist es gelungen, für wirklich jeden relevanten Bereich der Pandemiebekämpfung, hochkarätige Experten zu gewinnen.“.

Die zwei Konferenzforen widmeten sich den Themen Lüftungstechnik und Infektionsschutz. Am ersten Konferenztag wurden zum Thema Lüftungstechnik unter der Leitung des VDMAs verschiedene Technologien vorgestellt, mit deren Hilfe man Klima- und Lüftungsanlagen zum Virenschutz nutzen kann – sei es mittels Hitze, Filter oder UV-Licht. Das Universitätsklinikum Jena gab unter anderem ein Update aus Sicht des Jenaer Infektologen Prof. Mathias Pletz im Forum 2.

Am zweiten Kongresstag befassten sich die Vorträge mit Themen zum Oberflächenschutz, kontinuierliche Desinfektion, Pandemieschutz-Komponenten aus dem 3D-Drucker, das Training von Händedesinfektion und Händewaschung mit und ohne Abstandsgebot oder die Textilveredelung und Schutzmasken. Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der infektionsschutzgerechten Lüftung von Arbeitsbereichen, den Entwicklungsergebnissen antiviraler Oberflächen aus Kupfer-Polymeren für solche Systeme, Planungs- und Handlungsempfehlungen für hygienische Lüftungsanlagen, antimikrobielle und antivirale Oberflächen auf Basis verschiedener Technologien oder integrierte Schnelltests zum Nachweis von SARS-CoV2-Erregern und Antikörpern.

„Gerade bei den Foren, die mit vielen interessanten Vorträgen bereichert war, war es eine richtige Entscheidung, diese auch zu streamen.“ berichtet die Projektleiterin Carolin Beier. „Denn die Teilnehmerzahl im Netz betrug ein Vielfaches“ 

Hauptthemen der Ausstellung waren neben Desinfektion, die Maskenproduktion, Luftreinigung mittels Filteranlagen, Corona- Testsysteme sowie Software und Technik zur Durchführung von Veranstaltungen, Tagungen und Konferenzen. 

Die pro.vention selbst nutzte die vorgestellten Möglichkeiten, um Besuchern und Ausstellern einen sicheren Messebesuch zu ermöglichen. In der Ausstellungshalle sorgten 20 Hygienetower für frische und virenfreie Luft, die Einlasskontrolle war weitgehend automatisiert und sah neben Fiebermessen und dem Prüfen des Maskentragens auch eine sofortige Desinfektion vor. 

Auch das mediale Interesse ist überragend gewesen. Mehrere deutsche Fernsehanstalten berichteten direkt von der Messe. Bei den Printmedien reichte das Interesse sogar bis zur New York Times.

Die nächste pro.vention wird im Juni 2021 in Erfurt stattfinden. Darüber hinaus haben mehrere deutsche Messegesellschaften Interesse an der Anti-Corona-Messe bekundet. Derzeit wird von der Messe Erfurt geprüft, inwieweit die pro.vention als Gastveranstaltung an anderen Standorten stattfinden kann. 

www.messe-erfurt.de

Unsere Website verwendet Cookies um bestimmte Funktionen bestmöglich darstellen zu können. Indem Sie fortfahren, stimmen Sie dieser Verwendung zu. Sofern Sie die anonymisierte Aufzeichnung von Daten über die Benutzung dieser Webseite durch Google Analytics nicht wünschen, klicken Sie bitte rechts auf den Button "Nur notwendige akzeptieren". Für weitere Informationen lesen Sie bitte die Datenschutzbestimmungen.