Unter dem Motto „Vertrauen schafft Möglichkeiten“ lud der EVVC Europäischer Verband der Veranstaltungs-Centren e.V. gemeinsam mit m:con – mannheim:congress GmbH zur 20. EVVC Fachtagung vom 15. bis 17. September 2019 ins Mannheimer Congress Center Rosengarten ein. 320 Teilnehmer aus dem Kreis der Mitglieder und Partner des EVVC folgten der Einladung. „Das ist das beste Besucherergebnis seit 2011 und zeigt, dass wir das Thema richtig gesetzt haben“ freut sich EVVC Vizepräsident Jan Jansen, der gemeinsam mit der Geschäftsstelle und EVVC Geschäftsführer Timo Feuerbach die Planung und Umsetzung verantwortete.
Vertrauen spüren
Vertrauensvolles Networking und Weiterbildung sind bereits seit nunmehr 20 Jahren die beiden großen Erfolgsfaktoren der EVVC Fachtagung. Austausch auf Augenhöhe und Vertrauen gab es auch auf den zwei attraktiven Abendveranstaltungen am Standort Mannheim.
Den optimalen Einstieg ins Motto „Vertrauen schafft Möglichkeiten“ bekamen die EVVC Teilnehmer am Sonntagmittag mit Keynote-Speaker Philip Keil, Deutschlands bekanntestem Piloten. Dieser konnte 2009 in buchstäblich letzter Sekunde eine Katastrophe verhindern, nachdem ein Routineflug mit 190 Passagieren an Bord zum Notfall wurde. Keil machte eindrucksvoll deutlich, dass jeder erst durch gesundes Selbstvertrauen das Handwerkszeug bekommt, Entscheidungen zu treffen. „Fliegen lernt man erst durch Fliegen. Wir müssen den Mut haben, uns neuen Situationen zu stellen“, so Keil. Eine gute Führungskraft schaffe es, dass die Mitarbeiter sich selbst vertrauen und Verantwortung übernehmen.
„Was erwarten unsere Kunden von Veranstaltungsstätten?“
Zu dieser Fragestellung lud m:con-Geschäftsführer Bastian Fiedler seine Kunden Dr. Laura Brager (Roche International), Robert Sarga (BASF) und Lars Sommer (redblue) ein, unterstützt durch Gerhard Stübe, Geschäftsführer des Festspielhaus Bregenz.
Deutlich wurde hier, dass durch aktuelle Themen wie Compliance und Budgetkürzungen, die die Kunden bewegen, mehr Veranstaltungen intern in konzerneigenen Räumen abgehalten werden. Aber auch hybride Veranstaltungen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung, insbesondere, um Reisekosten einzusparen. Das Thema Nachhaltigkeit wird in der Zwischenzeit zunehmend als Selbstverständlichkeit und kaum als Alleinstellungsmerkmal gesehen.
In einem waren sich alle Teilnehmer der Talkrunde einig: Der entscheidende Punkt bei der Wahl einer Veranstaltungsstätte ist der vertrauensvolle und kompetente Ansprechpartner, der einen professionellen Full Service vor Ort bieten kann. „Der persönliche Kontakt und auch die Sympathie zum Ansprechpartner vor Ort sind für mich entscheidend bei der Auswahl“, stellte Dr. Laura Brager fest. Trotz oder vielleicht gerade durch die sich immer weiter entwickelnden technischen Möglichkeiten steht bei jeder Veranstaltung nach wie vor der Mensch im Vordergrund. „Die persönliche Interaktion und die Kommunikation sind der Kern unserer Branche“, schloss m:con Geschäftsführer Bastian Fiedler.
Vielfalt ausschöpfen
Unter der Überschrift vierer Themenstränge „Recht“, „Führung“, „Technologie & Digitalisierung“ und „Marketing & Kommunikation“ hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, sich zu aktuellen Themen zu informieren und auszutauschen.
So wurden z.B. neben den klassischen Rechtsthemen der Veranstaltungsbranche wie Versammlungsstättenrecht und GEMA auch übergeordnete Themen wie z.B. Scheinselbständigkeit und Aspekte des Arbeitsrechts beleuchtet sowie zahlreiche Fragen der Anwesenden professionell beantwortet.
„Changemanagement für Führungskräfte“ war das Thema des Vortrags von Markus Milz. „Jeden zweiten Beruf wird es in 20 Jahren nicht mehr geben“, so Milz. So sei es unabdinglich, Ziele und Strategien zu entwickeln, um das Unternehmen der sich wandelnden Zeit anzupassen: „Kultur und Spielregeln kann man nicht verordnen, sie müssen vorgelebt werden.“
Wie dies in der Praxis aussehen kann, wurde in der von Tina Gadow moderierten Talkrunde deutlich: Kristina Wulf (Eurogress Aachen), Petra Roser (Stadthalle Reutlingen) und Jacqueline Stransky (Stadthalle Bremerhaven) berichteten von Veränderungsprozessen in ihren Häusern und deren Umsetzung.
Weitere Top-Themen der Vorträge waren Augmented Reality, Nutzung Künstlicher Intelligenz bei Teilnehmerdaten und Eventpsychologie.
In insgesamt 12 unterschiedlichen Kurz-Seminaren bzw. Workshops hatten die Partnerbetriebe des EVVC die Möglichkeit, ihr fachliches Know-How zu einem bestimmten Fachthema vorzustellen. Die thematische Bandbreite reichte dabei von „Barrierefreiheit jenseits von Rampen – Sprache verständlich machen“ und „Human Resources“ bis hin zu „Plattformökonomie“ und „Safety first!“.
Erstmals wurden die Site Inspections in das Tagesprogramm eingebunden und führten in diesem Jahr durch das Congress Center Mannheim, zur BASF, wo das Responsible Care Managementsystem zur Arbeitssicherheit vorgestellt wurde, sowie in die SAP Arena, bei der das Thema Sicherheitskonzept im Vordergrund stand.
Networking bei Kunst und Kultur
Ausreichend Zeit zum Netzwerken nutzten die Teilnehmer nicht nur in den Kaffeepausen, sondern auch bei den beiden Abendveranstaltungen der EVVC Fachtagung. Während am ersten Abend die neue Kunsthalle Mannheim Schauplatz des Geschehens war und Gelegenheit bot, neben Speis und Trank auch unter anderem den Maler Manet zu genießen, luden EVVC und m:con am Montagabend in den Rosengarten zur 20er/ 30er Jahre Party mit entsprechendem Dresscode.
Cocktailkleider und Federn, Hosenträger und Schiebermützen bestimmten das Bild eines vergnüglichen Abends, der auch Anlass für den EVVC war, m:con-Geschäftsführer Johann W. Wagner mit einer Laudatio von Ehrenpräsident und Wegbegleiter Joachim König in den Ruhestand zu verabschieden.
Den symbolischen Staffelstab für die nächste EVVC Fachtagung nahm Jochen Meschke, Geschäftsführer der Dortmunder Westfalenhallen GmbH, entgegen. Er und sein Team werden Gastgeber der EVVC Fachtagung vom 20. bis 22. September 2020 in der Westfalenhalle Dortmund sein.
„Die MFT 2019 war unter der Federführung von Jan Jansen, der Geschäftsstelle, den Gastgebern und letztlich allen Teilnehmenden eine tolle Teamarbeit. Mit gelebter Wertschätzung und Interaktion werden im EVVC frische Wege gegangen“, subsummiert Ilona Jarabek, Präsidentin des EVVC.