Die Zeit der politischen Schockstarre muss nach einem Jahr Pandemie endlich vorbei sein
Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) kritisiert die weiter anhaltende politische Blockadehaltung in Sachen Tourismus, Ausgehen und Reisen. „Es ist nicht nur unbefriedigend, sondern auch inakzeptabel, dass die Politik unserer Branche weiterhin jegliche Perspektiven verweigert. Sich erst Ende März überhaupt mit dem Thema Tourismus beschäftigen zu wollen, schlimmstenfalls auch dann völlig unverbindlich, ist ein Schlag ins Gesicht unserer Unternehmer*innen und 3 Millionen Mitarbeiter*innen und macht uns fassungslos.“ Mit diesen Worten kommentiert BTW-Präsident Dr. Michael Frenzel die bislang bekannt gewordenen Pläne für einen möglichen neuen Bund-Länder-Beschluss. „Mit dem erneuten Vertrösten unserer Branche aufs nächste Mal, verbunden mit dem neuerlichen klaren Abraten von allen ‚nicht notwendigen‘ Reisen bis mindestens Ostern, macht die Politik es sich definitiv zu leicht.“
Selbst der Außengastronomie - als einzigem konkret benannten Teil der Tourismusbranche - soll im aktuellen Öffnungsplan nur eine völlig unbefriedigende Perspektive im letzten Schritt und damit in weiter Zukunft eingeräumt werden. Frenzel: „Wenn es um das Thema Coronavirus und Reisen geht, geben weite Teile der Politik nach wie vor das sinnbildliche Kaninchen vor der Schlange. Die Zeit der politischen Schockstarre muss nach einem Jahr Pandemie aber endlich vorbei sein. Jetzt sind endlich pragmatische Lösungen gefragt, die Gesundheitsschutz und Reisen unter einen Hut bringen. Den Tourismus sicher gestalten statt plump zu verhindern, muss endlich die Maxime sein.“
Der BTW erwartet, dass die Bund-Länder-Runde nicht erst beim nächsten Treffen am 22. März über Tourismus spricht. Bund und Länder müssen sich vielmehr bereits im Vorfeld in den kommenden drei Wochen auf eine verbindliche, praktikable und akzeptable Lösung für Reisen, Ausgehen und Mobilität verständigen, die zeitnah in die Tat umgesetzt werden kann. Frenzel: „Wir wollen wissen, unter welchen nachvollziehbaren, verhältnismäßigen und begründbaren Bedingungen unsere Betriebe endlich wieder öffnen dürfen. Und wir brauchen endlich eine politische Lösung, die mit und trotz Corona auch dauerhaft ein Maximum an öffentlichem Leben, Freizeit und Mobilität garantiert - erst recht, wenn die vulnerablen Bevölkerungsgruppen hoffentlich schon bald geimpft sind und sich die Gefährdungslage damit deutlich ändert. Alternativen zum für die Bürger*innen wie Unternehmen unbefriedigenden Status quo sind unerlässlich, denn das Coronavirus wird uns voraussichtlich noch lange begleiten.“